Im Fokus: Martin Gabathuler, eidg. dipl. Wanderleiter, Buchs
Gipfelstürmer Aus dem Meer in die Berge: Der Buchser Martin Gabathuler verdiente sein Geld erst als Tauchlehrer, bevor ihn der Berg rief. Seit Januar ist Martin Gabathuler «Wanderleiter mit eidgenössischem Fachausweis».
Martin Gabathuler wandert am liebsten kreuz und quer durch die Schweiz. «Unser Land ist auf kleinem Raum so unglaublich abwechslungsreich und vielfältig», so der Wanderleiter. An der Region schätzt er, dass wir ohne grosse Anfahrtszeit in die Natur eintauchen können, in einem kleinen Tal die Ruhe geniessen und den Alltag hinter uns lassen. «Wir leben in einer Ferienregion. Und die Aussichten von oben sind einfach grandios.» Als «Wanderleiter Martin» bringt er den Menschen gerne die Natur und Kultur einer Gegend näher und schätzt es, selbstständig arbeiten zu können und auch Verantwortung zu tragen. Neue Angebote planen und realisieren, Touren durchführen und auch ein bisschen Werbung und Administration – diese Vielseitigkeit mag er. Er verwirklicht gerne eigene Ideen und freut sich über das Feedback der Gäste. «Wenn es ihnen gefallen hat, motiviert mich das, ansonsten heisst es, kritisch sein und das Angebot verbessern», so Gabathuler.
Im Winter auf Schneeschuhen
Langweilig werde es nie: «Es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Die gleiche Wanderung im Frühjahr, Sommer oder Herbst kann ganz unterschiedlich sein.» Und im Winter führt Gabathuler, wenn die Wetterverhältnisse stimmen, Schneeschuhtouren durch. Unsere Region biete mit dem Toggenburg, der Alvierkette und Liechtenstein eine Vielfalt von Touren, von einfach bis anspruchsvoll. Diese sind laut Wanderleiter Martin sehr beliebt. Im Sommer werde er vor allem im Gebiet von Alvierkette und Alpstein unterwegs sein. «Die Gäste kommen hauptsächlich aus anderen Regionen. Mein Tourenangebot im Sommer ist kleiner als im Winter aber ich bin flexibel für spontane Buchungen», erzählt er.
Lieber in der Natur
Gabathuler arbeitete in den 90er-Jahren als Tauchlehrer in Ägypten, Malediven und Griechenland. Zurück in der Schweiz, schätzte er die Bergwelt, die Natur und die abwechslungsreichen Jahreszeiten noch mehr. «In meiner Freizeit verbrachte ich so viel Zeit wie möglich in den Bergen. Ich entschloss mich, die Wanderleiterausbildung im Wallis zu machen, welche 80 Ausbildungstage umfasst. Diese Ausbildung vermittelt ein breites Basiswissen über Flora, Fauna, Geologie, Geschichte und Kultur. Weitere Hauptthemen sind Sicherheitsfächer wie Orientierung, Erste Hilfe, Sicherungstechniken, Wetterkunde und eine zweiwöchige Winterausbildung. Die Ausbildung legte für mich den Grundstein, um neben meiner Arbeit im Büro, wieder vermehrt draussen in der Natur arbeiten zu können. Früher führte ich Gäste durch die Unterwasserwelt, heute durch unsere vielfältige Region», erklärt er.
Eine Herausforderung in seiner Tätigkeit sieht Martin Gabathuler beim richtigen Einschätzen der Kondition seiner Gäste sowie dem Wetter. «Mit einer umsichtigen Planung kann man das Risiko minimieren. Wenn man in der Bergen unterwegs ist, bleibt jedoch immer ein Restrisiko», so Gabathuler.
Bericht von Tamara Beck aus Rheinzeitung, 24. Juni 2015