Über den Wolken

Um den Sonnenaufgang auf einem Berggipfel zu erleben, muss man früh aufstehen. Aber hat sich das heute gelohnt? fragen wir uns während des Aufstiegs.

Die Wetterprognose von SF Meteo hat wolkenlosen Himmel ‚versprochen‘! Seit mehr als einer Stunde wandern wir jedoch im Nebel in Richtung Sisitzgrat. Kurz vor dem Erreichen des Schlussaufstiegs zum Margelchopf ein erster Hoffnungsschimmer, eine kleine blaue Lücke im Nebel ist erkennbar. Erwartungsvoll kraxeln wir auf den Gipfel. Welche Pracht, unter uns ein Wolkenmeer und in der Ferne tauchen die Gipfel des Alpsteins und der Liechtensteiner Alpen auf.

Nachdem wir uns am wunderschönen Sonnenaufgang satt gesehen und die Edelweiss bestaunt haben, steigen wir ab zur Alp Malbun. Hier geniessen wir das fantastische Frühstück mit frischen Alpprodukten von Margrit Abderhalden. Früh aufstehen hat sich heute ganz bestimmt gelohnt!

In der Presse

Der WERDENBERGER & OBERTOGGENBURGER berichtet in der Ausgabe vom 5. Sept. 2013 über die Säntistour mit 12 Teilnehmern und den Wanderleiter Martin Gabathuler aus Buchs.

Der Bericht kann hier nachgelesen werden:

Hier sein ist herrlich

Schrieb der Dichter Rainer Maria Rilke, der in den 1920er Jahren öfters zur Kur in Bad Ragaz weilte. Er liebte das heilende Wasser und die Berge. Hätte er dies wohl auch gesagt, wenn er 600 Jahre früher hier gewesen wäre? Damals war das Thermalwasser in der Taminaschlucht nur über einen mühsamen Abstieg von Pfäfers her erreichbar. Um zur Thermalquelle zu gelangen, mussten sich die Heilungsuchenden in die 70 m tiefe Schlucht abseilen. In der feuchten, kalten, düsteren Umgebung verweilten die Kranken während Tagen und badeten in dem 36,5 ° C warmen Thermalwasser.
Heute ist die spektakuläre Schlucht einfacher erreichbar. Die Geschichte der Thermalquelle und des Alten Bad Pfäfers begleitete uns auf dieser Wanderung. Einzig beim steilen Aufstieg nach Valens kam man ein wenig ins Schwitzen. Dafür wurden wir bei Monika & Mariano in der Chrinna Pizza mit vorzüglichem Capuns, selbst kreierter und gemachter Pizza verwöhnt.
Hier sein ist wirklich herrlich! Ein schöner Ort den abwechslungsreichen Wandertag gemütlich ausklingen zu lassen.

Fotos Hanspeter Gabathuler, Margrit Roduner Gabathuler

Schulungswoche Schweizer Wanderleiter-Ausbildung

Wanderleiter-Aspiranten unterwegs im historischen Maderanertal
Text Diana Dax
Acht Aspirantinnen und Aspiranten der Schweizer Wanderleiter-Ausbildung aus St-Jean im Wallis haben sich für den Kanton Uri und das Maderanertal entschieden, um Ende Juni ihre „Wanderwoche“ durchzuführen. Ihr Ziel: Erlangen des eidgenössischen Fachausweises Wanderleiter. Wanderleiter ist ein noch junger Beruf, der umfassende theoretische und praktische Kenntnisse erfordert. Die zukünftigen Wanderleiter sollen Gäste kompetent und sicher begleiten und die verschiedenen Facetten der durchwanderten Gebiete vermitteln. Das Maderanertal ist optimal zum Üben:  Reich an Geschichte und Kultur, eine interessante Fauna und Flora sowie faszinierende Gletscherwelten.

Die acht zukünftigen Wanderleiterinnen und Wanderleiter stammen aus der ganzen Schweiz. Das Ausbildungszentrum befindet sich in St-Jean im Val d’Anniviers im Wallis, wo sie bereits im 2012 die Ausbildung begonnen haben mit Themen wie Orientierung/Sicherheit, Meteorologiesowie Flora und Fauna. Das 2. Jahr beinhaltet einen ausgeprägten Pädagogikblock. Wie soll Gelerntes auf interessante und aktive Weise den Wandergästen vermittelt werden?  „Ich möchte, dass meine Gäste in eine Zauberwelt eintreten“, erläutert Sabine Schäfer aus Langnau im Emmental. „Sie sollen die Landschaft und Tierwelt bewusst erleben.“

„Der Kanton Uri bietet ein optimales Übungsterrain“, führt Anselmo Loretan, Verantwortlicher für die deutschsprachige Ausbildung zum Wanderleiter ASAM (Association Suisse des Accompagnateurs en moyenne Montagne) aus. Hier soll Gelerntes eins zu eins praktisch angewandt werden. Die Aspiranten haben die Region frei gewählt und die Woche eigenständig geplant und organisiert. Bristen – Gasthaus Lägni –  Balmenegg – Windgällenhütte – Golzern und Silenen als Endstation. „Wir haben uns vorab informiert: Kartenmaterial, Uri Tourismus,  Themenspezifisches zur Seilbahngeschichte, Geologie und Strahlen sowie natürlich die Geschichte des Hotels Maderanertal “, erläutert Martin Gabathuler aus Buchs, St-Gallen.  „Aber nichts ist interessanter als vor Ort mit Wirtsleuten, Einheimischen oder den Käsern der Stössialp persönlich zu sprechen.“ Die Aspiranten mussten jeweils 3 Stunden Führen und verschiedenste Aspekte beachten, wie  Begrüssung, technische Elemente der Wanderung, Sicherheit und Wohlbefinden der Gäste sowie vorbereitete und spontane Animationen einfliessen lassen.

„Ich kann mir gut vorstellen, mit Wandergästen nach Uri, ins Maderanertal, zurückzukommen“, meint Diana Dax aus Zug, die nun in Morgins im französischen Unterwallis lebt. „Mich hat die Herzlichkeit und Gastfreundschaft beeindruckt. Die lokalen Partner sind ausschlaggebend für eine gelungene Exkursion und zufriedene Gäste.“

Das Berufsbild Wanderleiter ist noch wenig bekannt.  Der Beruf kommt aus Frankreich und fand Mitte der 90er Jahre den Weg in die französische Schweiz. Die Schweizer Wanderleiter-Ausbildung in St-Jean ist führend in der Ausbildung professioneller Wander- und Schneeschuhleiter. Die Kurse wurden zuerst in Französisch Angeboten, seit 2003 auch in deutscher Sprache. 13 Kurswochen sind über 2 ½ Jahre verteilt und erlauben so, sich ein umfassendes Wissen anzueignen und dieses vielfältig weiterzugeben. Wanderleiter sollen die Begegnung zwischen Gästen, Einheimischen, der Natur der Bergregion und generell den Schweizer Tourismus fördern.

Wanderleiter im Maderanertal 2013

Der Bergfrühling lockt

Die Vegetationszeit in den Alpen ist kurz und die Pflanzen müssen sich beeilen um rechtzeitig zu blühen und fruchten. Die heissen Tage dieser Woche haben der Alpenflora den notwendigen Schub gegeben und die Blumenpracht rund um den Margelchopf leuchtet in allen Farben. Ein spezieller Genuss ist eine Wanderung am frühen Morgen. Nach dem Sonnenaufgang wärmen sich die Murmeltiere mit den ersten Sonnenstrahlen auf einem Stein, der Bergpieper zwitschert seine Melodie im Sinkflug und überall rauschen kleine Bächlein aus dem schmelzenden Schneefelder.